Was muss noch passieren?

Bis gedankenlose Wolfsfreunde und noch gedankenlosere Mitarbeiter des Wolfsmanagements in Niedersachsen begreifen, dass der Wolf zwar eine streng geschützte Art ist, aber als Großraubtier einen völlig anderen Einfluss auf unser Leben und unsere Umwelt hat als Gelbbauchunke oder Mopsfledermaus!

Der hier folgende ungekürzte Post aus dem Netz, er gibt einen Vorfall vom 18. Februar wieder, erzeugt zusammen mit einigen recherchierten Hintergrundinformationen den zwingenden Eindruck, als sei den für das Wolfsmanagement Verantwortlichen in Niedersachsen die Sicherheit und das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung so egal wie das Leben von mindestens 554 Weidetieren, die im vergangenen Jahr dort belegbar Wölfen zum Opfer fielen.

Hallo Ihr Lieben Kind wurde vom Wolf bedroht!

wir hatten auch eine ganz tolle Begegnung in Hülsen bei Verden. Mein Enkel und ich waren mit unseren Chihuahua"s spazieren ( die Hunde waren angeleint). Keine 100m von zu Hause, stand ein Wolf (ca. 2,5m) vor meinem Enkel fletschte die Zähne und duckte sich ab zum Sprung. Wenn ich nicht so geschrien und auf ihn zugelaufen wäre, weis ich nicht was passiert wäre. Das Ende vom Lied ist, das mein Enkel Traumatisiert ist, möchte nicht mehr mit seinem Hund raus, denn er hat Angst. Die Nächte sind auch wunderbar, Alpträume begleiten ihn seit diesem Tag. Die gute Frau vom Umweltministerium ist stolz auf dem Wolf, das er abgehauen ist. Der Wolfsberater war da, hat die Spuren vom Wölf und auch von meinem Enkel gut sehen können, hat den Andre getröstet . Dieser Wolf hat auch bei uns im Dorf am Hause ein Schaf gerissen, Hühner sind verschwunden und ein zweites Schaf wurde ganz in der nähe auch noch gerissen. Keiner tut was dagegen und keiner hilft uns, ist ja Alles gut. Mir reicht es wir können nicht mehr mit den Hunden Spazieren gehen, es kommt mir vor wie eine Freiheitsberaubung.

Unmittelbar nach dem Vorfall rief die Großmutter des kleinen Andre im Umweltministerium in Hannover an, bat um Rat und darum, dass bitte jemand vor Ort den Fall aufnehme. Der Rat wurde ihr in der Form erteilt, dass sie sich an so etwas gewöhnen müsse, Füchse würden ja auch bis in die Städte kommen. Zur erbetenen Aufnahme des Falles erschien auch nach Tagen niemand.

Daraufhin wurde auf Eigeninitiative bei der Gemeinde angerufen, welche umgehend den zuständigen Wolfsberater aus Dörverden benachrichtigte, der am Ort des Geschehens anhand der durch Bodenfrost konservierten Spurenlage den Vorfall bestätigen konnte. Dem Vernehmen nach dürfte dem Mann, nicht zuletzt durch den Dialog mit dem nachhaltig verängstigten Jungen , dieBrisanz des Vorfalls klar geworden sein.

Ob das deutlich aggressive Verhalten dieses Wolfes wirklich dem Jungen galt oder, weit wahrscheinlicher, den für ihn in der Paarungszeit unerträglichen, vierbeinigen Konkurrenten, egal wie klein diese Chihuahuas verglichen mit einem Wolf sind, ist in der beschriebenen Situation völlig unerheblich. Wenn Wölfe in direkter Anwesenheit von Menschen, hier dargestellt 2,5 Meter, ohne jede Scheu quasi innerartliche Konflikte versuchen auszutragen, haben wir ein Problem, welches sich offenbar mit dem seit Jahren nicht nur in Niedersachsen praktizierten „Wolfsmanagement“ nicht lösen lässt. Es zieht offenkundig das Verhalten des Wolfes gegenüber ihm harmlos erscheinenden Menschen nicht in Betracht.

Wer sich mit dem Verhalten von Wildtieren im Allgemeinen und Wölfen im Besonderen befasst, weiß um die Unsinnigkeit des Begriffes der „natürlichen Scheu“. Die Scheu von Tieren entwickelt sich ebenso wie die Ängste von Menschen aus negativer Erfahrung (siehe oben der kleine Andre). Machen Wildtiere keine negativen Erfahrungen mit uns Menschen, sei es durch Bejagung oder Verfolgung jedweder Art, werden sie uns immer näher kommen bis in unsere Gärten und unsere Städte. Für eine Vielzahl von Arten ist der Begriff des Kulturfolgers gut und richtig. Die oben erwähnten Stadtfüchse zählen seit langem dazu. Es gibt auch Stadtrehe und Stadtschweine. Dies, wie oben zitiert, bei Wölfen als Normalität verkaufen zu wollen entbehrt jeder Vernunft. Der Wolf wurde bis zu seiner Verdrängung aus Mitteleuropa mit allen damals zur Verfügung stehenden Mitteln verfolgt und großflächig ausgerottet. In diesen Gebieten hat sich die uns vertraute Kulturlandschaft mit einer heute vielfältigen und teilweise extrem intensiven Nutzung entwickelt.

Diese Entwicklung kann man nicht per Gesetz oder Ideologie zurückdrehen! In dieser Landschaft leben Menschen, die seit Generationen dort verwurzelt sind. Mancher von ihnen hält im Nebenerwerb Tiere, durch die Flächen extensiv beweidet und so der Natur erhalten werden. Es geht dabei um den Rest Natur, den die „große“ Landwirtschaft unter den politischen und ökonomischen Zwängen nicht nutzen kann. Es ist genau die Natur, die der Stadtmensch gerne in seiner Freizeit sehen möchte. Mit einem wie immer gearteten Herdenschutz gegen in Deutschland inzwischen großflächig vorkommende Wölfe würde diese Landschaft ihren Charakter nachhaltig verändern und der Nebenerwerb extensiver Weidetierhaltung zum teuren Hobby werden. Alleine mit ausgelobten Fördermitteln, von denen nur Bruchteile für die Tierhalter verbleiben, oder gar immer dichteren und höheren Zäunen gegen Wölfe, welche die Landschaft mindestens so nachhaltig zerschneiden wie Autobahnen, wird man dieses Problem nicht lösen.

Die Harmlosigkeit von Wölfen ist uns hier in DE seit Jahren erklärt, ja propagiert worden. Wir dürfen weiterhin erleben, wie Wolfsbotschafter von Grundschule zu Grundschule ziehen, um den Kindern der Altersgruppe von Andre das Kuscheln mit Plüschwölfen beizubringen. Diese Botschafter sollten sich bitte einmal auf dem Boden sitzend den Blick in die aggressiv gebleckten Zähne eines Wolfes oder auch nur eines vergleichbaren Hundes gönnen und anschließend über den Inhalt ihrer Botschaft nachdenken.

Wir hatten in 18 Jahren Wolf in DE bisher das Glück, dass es noch keinen belegten Zwischenfall oder Übergriff mit Folgen für Menschen gab. Ohne das resolute Auftreten von Andres Großmutter hätte es auch für die Chihuahuas schief gehen können. Ob, wann und wie Andre wieder dahin kommt, bis er bei seinen Großeltern wieder unbefangen mit seinem Hund spielen kann, bleibt dahingestellt. Der Umgang der politisch Verantwortlichen, oder derer, die solche Vorgänge versuchen zu vertuschen, lässt nicht erkennen, dass man sich für die Landbevölkerung in Wolfsgebieten verantwortlich fühlt.

Dem dazu gerade sehr ehrgeizig angetretenen Umweltminister Niedersachsens sei dringend empfohlen, die Denk- und Handlungsweise der mit dem Wolfsmanagement betrauten Mitarbeiter seines Ministeriums und der nachgeordneten Behörden kritisch zu überprüfen. Wusste er von diesem Vorgang, steht seine Glaubwürdigkeit schon nach wenigen Monaten in Frage.

Wusste er nicht, sollte jetzt ein konsequentes Aufräumen angesagt sein.

Die Betroffenen werden es kritisch beobachten.

Ergänzung/Anmerkung der Redaktion: Es ist dem Ansehen des Wolfsmanagements in Niedersachsen nicht dienlich, wenn durch das Wolfsbüro auf Anfrage gegenüber Dritten Angaben gemacht werden, die nachprüfbar falsch sind. Die Betroffenen bestätigen, dass das Wolfsbüro zu keiner Zeit von sich aus mit ihnen Kontakt aufgenommen hat.